Das Werk UPM Tschudowo ist einer der neun Standorte des Furnierkonzerns UPM Plywood. Das Werk UPM Tschudowo ist einer der größten Arbeitsgeber im Industriebereich und das größte Steuerzahler im Kreis Tschoduwo des Gebiets Nowgorod. Das Unternehmen startete seine Tätigkeit 1990. UPM wurde zum Alleinbesitzer des Werkes im Jahre 2005. Im Werk sind rund 600 Personen beschäftigt. Die Produktionsleistung des Furnierwerks beträgt 110.000 m3Birkensperrholz im Jahr, dafür werden 300.000 m3Birkenklötze im Jahr verbraucht. Das Werk produziert beschichte und unbeschichtete Birke-Furnierplatten der Marke WISA für Bau, Transportmaschinenbau und Gastanker.
Die Anforderungen werden an das fertige Sperrholz immer strenger, deswegen darf bei der Produktion kein minderwertiges Holz verwendet werden, sonst führt das zur Erhöhung der Betriebskosten und zu vermehrten Reklamationen von Verbrauchern. 1996 einwickelte und führte das UPM Unternehmen als Erstes in Russland das System zur Herkunftskontrolle der russischen Hölzer ein. Dieses System wurde ursprünglich für die Sicherstellung der hohen Qualität des russischen Holzes bestimmt, das nach Finnland exportiert wurde. Jetzt wird es zur Kontrolle aller eingehenden Rohholzlieferungen beim Werk UPM Tschudowo eingesetzt. Das Furnierwerk verbraucht bis 300 Tausend m3Birkenklötze im Jahr.
Solche Aufgaben wie Minderung des Einflusses des menschlichen Faktors und Erhöhung des Produktionsvolumens sind aktuell für mehrere Furnierunternehmen. Eine der Lösungen dafür besteht in der Automatisierung der Produktion mit der gleichzeitigen Reduzierung des Rohstoffverbrauchs und der Aufwendungen. Die Mitarbeiter von UPM Tschudowo verstehen das sehr gut.
Durch die Dampfbehandlung wird die Formbarkeit des Holzes erhöht und somit die Qualität der Entrindung gesteigert und die auf der Innenseite der Holzblätter beim Rundschälen entstehende Risse möglichst klein gehalten. Das Rohholz wird vom Lager direkt in die Bäder für Dampfbehandlung gefördert, wo es unter der Temperatur von 40 bis 50 °C innerhalb von 20 bis 24 Stunden bearbeitet wird (das Volumen des Bads beträgt 1000 m3). Vor der Übergabe zur Entrindung wird jeder Holzstamm mit einem Scanner überprüft, dadurch kann man das Aufsägen des Holzes gleichzeitig mit der Erfassung des Rohstoffverbrauchs optimieren und die festgelegten Abmessungen des Sortiments – der Holzblöcke – genau einhalten. Dank den Laserstrahlen sieht der Säge-Bediener, wie das Holz richtig aufgesägt werden muss. Zur Herstellung der Schälfurniere aus Holzblöcken ist das Werk mit Maschinen für Rundschälen, Hacken und Zusammensetzung der Furniere ausgerüstet. Das Rundschälprozess beginnt mit der Zentrier- und Beschickungseinrichtung, die den Holzblock ausrichtet und in den Rundschälbereich bringt. Das Volumen der Furniere aus einem Holzblock häng von der Betriebsgenauigkeit dieser Einrichtung ab.
Nach dem Rundschälen müssen feuchte Furniere sofort in den Trockenanlagen getrocknet werden. Die festgelegten Trocknungsbedingungen werden beachtet und von einem automatischen System mit integrierten Sensoren überwacht. Dann werden die Furnierblätter nach Marken und Feuchtegehalt sortiert. Anschließend an die Trocknung und Sortierung werden die fehlerhaften Furnierblätter zur Verbindung, Fugenverleimung und Ausbesserung weitergeleitet. 2009 wurde im Werk UPM Tschudowo die erste in Russland automatische Anlage zur Beseitigung von Fehlstellen (zum Ausschneiden von Fehlstellen aus den Furnierblättern) aufgestellt. Zu den Vorteilen dieser Anlage gehören: Erhöhung der Qualität und des Umfangs der verleimbaren Furniere; Mindestbedarf an Bedienpersonal; hochpräzise Ausbesserung, wählbare Einsatzform.
Furnierpakete für die Verleimung werden an den Stapelplätzen zusammengesetzt. Zur Einsparung von Handarbeit werden Förder- und Stapelanlagen für Furniere im Betrieb verwendet. Die zusammengesetzten Furnierpakete werden vor der Bearbeitung in der warmen Presse zuerst in der kalten Presse vorbehandelt. Dadurch werden die folgenden Vorteile erzielt: keine gegenseitige Verschiebung der Blätter, minimale Beschädigung der Oberschichten, höhere Förder- und Beschickungsgeschwindigkeit der Presse, keine Einlagen notwendig, Betrieb der Presse unabhängig von der Zusammensetzung der Furnierpakete.
Dann legt der Bediener die Furnierpakete zur Verleimung auf den Förderband, der vor der warmen Presse montiert ist. Die Verleimbedingungen werden automatisch je nach der vorgegebenen Stärke der Fertigerzeugnisse gewählt.
Für ein präzises Schneiden auf Format werden die Furnierplatten mit der Plattenformatsäge mit Vakuumbeschickung von vier Seiten abgesägt. Nachdem die Platten vom Zulauftisch in die Zwischenablage (auf den Rolltisch) gelangen, erfolgt eine vorherige Ausrichtung der Furniere parallel zur Längsrichtung des Furnierpakets, was bei der Bearbeitung von schweren Furnierplatten wichtig ist. Beim primären Aufschneiden des Furnierpakets in der Längsrichtung besteht die Möglichkeit, das Schneidprozess zu unterbrechen. Das kann zum Entfernen von kleinen Besäumresten notwendig sein, damit sie zwischen den Blättern des Furnierpakets bzw. in den Sägeschlitten bei den weiteren Schneiddurchgängen nicht eindringen. Sonst können sie Beschädigung des Riemenantriebs der Säge und der Lager des Sägeschlittens verursachen.
Dem Zuschneiden auf Maß werden die Furnierpakete in zwei Schritten zugeführt, wodurch eine möglichst hohe Positioniergenauigkeit erzielt wird. Für senkrechte Schnitte beim Schneiden auf ein vorgegebenes Format wird das System der zweistufigen Ausrichtung der Furniere im Paket eingesetzt. Zuerst wird das Paket auf das anschließende Schneiden mit einem Ausrichter vorbereitet, der in der Zwischenablage befestigt ist. Den Abstand für die vorherige Ausrichtung bestimmt der Bediener. Dann wird das Paket auf ein vorgegebenes Maß zugeschnitten. Zur Vermeidung des Einklemmens des Sägeblatts beim Zuschneiden des Pakets wählt der Bediener eine angemessene Betriebsgeschwindigkeit für den Sägeschlitten, wobei er die Geschwindigkeit am Anfang des Sägevorgangs, während des Sägens und am Ende des Sägevorgangs separat eingibt. Der Bediener wählt die Geschwindigkeiten gemäß dem Belastungsdiagramm des Motors der Hauptsäge, das kontinuierlich auf dem Display der Bedienereinheit beim Zuschneiden angezeigt wird. Nach dem Schneiden auf Format wird das Sperrholz geschliffen und ins Fertiglager zur Verpackung und Auslieferung an Verbraucher gebracht.
Das Unternehmen liefert seine Produkte sowohl auf den lokalen als auch auf den internationalen Markt. Rund 70 % der vom Werk hergestellten Produkte werden exportiert, vorwiegend in Europa, den Nahen Osten, Afrika, die Türkei, die USA und China. 2001 wurde das Unternehmen zur Anbringung der WISA-Kennzeichnung an seine Erzeugnisse berechtigt. Heute bietet das Werk drei Arten von Produkten an: laminiertes Birkensperrholz WISA-Birch, WISA-Form, Siebdruck-Sperrholz WISA-Wire sowie eine Reihe von speziellen Erzeugnissen für Nischenanwendungen.
Die hohe Qualität des in Tschudowo hergestellten Sperrholzes wird durch die internationalen Zeugnisse nachgewiesen: DNV-GL-Zertifikat nach EN 13986: 2004 Holzwerkstoffe zur Verwendung im Bauwesen, Bescheinigung nach DIN 68705-3 sowie nach den Formaldehyd Vorschriften, festgelegt von dem Rat der Luftressourcen Kaliforniens, ABS-, KR- und GTT-Zertifikate für Produktion von Sperrholz für Gastanker sowie Konformitätszertifikate nach der GOST-Norm der Russischen Föderation für das Sperrholz für allgemeine Zwecke. Des Weiteren setzt das Werk die Norm OHSAS 18001 um und betreibt ein zertifiziertes Qualitätsmanagementsystem gemäß ISO 9001.
UPM Plywood bietet hochwertige Sperrhölzer und Furniere unter der Marke WISA® für Bau und Fahrzeuge sowie thermisch formbares UPM Grada® Sperrholz für Möbelbau. Der Umsatz des Unternehmens lag 2016 bei 444 Millionen Euro. Der Personalbestand des Unternehmens beträgt ungefähr 2400 Mitarbeiter. UPM betreibt sechs Sperrholzwerke und ein Furnierwerk in Finnland sowie eine Reihe von Sperrholzwerken in Russland und Estland.